Es lebte einst ein Bauer im Schwarzen Land am Nil, bestellte seine Felder, es wurd ihm nie zuviel. Versorgte Frau und Kinder mit nimmermüdem Fleiß, sah stolz aufs stete Wachsen und mochte Trank und Speis.
Er liebte tags die Felder, des nachts die gute Frau und zeugte schöne Töchter, mit Augen himmelblau. Nach jeder Ernte gab er den Göttern ihren Teil, drum wurde ihm der Segen der Heiligen zuteil.
Sie blieben ihm gewogen, er zollte ihnen Dank - doch Hapi nahm ihn zu sich, der Bauersmann ertrank. Die Frau und Töchter weinten, Anubis kam daher und führte seine Seele zur Nimmerwiederkehr.
Das Ka des Bauern Maged kam in die Unterwelt, der Weg hindurch war schwierig, durch Tor und Stein verstellt. Er musste sie benennen, das fiel ihm ziemlich schwer - doch Ka war klug und weise und wünschte Wiederkehr.
So kam er ungehindert und heil vors Ka-Gericht, wo sie akribisch nahmen sein Menschenherzgewicht. Es lag auf einer Waage und pochte ohne Kraft, darunter lechzte Ammit, begierig, schicksalhaft.
Bestand die arme Seele die nächste Prüfung schlecht, war dieses Mahl für Ammit, die Strafe nur gerecht. Sie schlang das Herz, den Leichnam, der Lügner starb erneut und hat sein falsches Zeugnis am Ende wohl bereut.
Die Seele wurde mehrmals zum Leben nun befragt, sie sprach darüber ehrlich und gänzlich unverzagt. Die Ma’at nahm die Feder und prüfte deren Last, Anubis darauf eilig das Gleichgewicht erfasst.
Der Schreiber Thot vermerkte, die Waage stünd gerad, Osiris nickte huldvoll, hats Zahlenwerk bejaht. Dann führte Horus Maged zum hohen Götterthron, der Bauer war sehr glücklich, erhielt verdienten Lohn:
Osiris lobte Maged ob seiner Ehrlichkeit, für viele Opfergaben und tiefe Gläubigkeit. Die Gottheit nahm ihn gerne an ihrer Seite auf und Maged lebte glücklich, war alle Zeit wohlauf.