Der Storch ist ein freundlicher, hübscher Gesell, steht gerne bewegungslos auf einer Stell. Er kleidet sich vornehm in Schwarz und in Weiß und schreitet meist langsam, bedächtig und leis.
Wenn brausen mal Sturm oder Hagel ums Haus, dann bleibt er sehr tapfer und nimmt nicht Reißaus. Er klappert stattdessen den Frühling herbei und lässt sich nicht fangen, ist friedlich und frei.
Er reist in den Süden und kehrt stets zurück, bringt rosige Babys, den Menschen viel Glück, verziert manches Wappen, ist äußerst beliebt, wir freuen uns jedes Jahr, dass es ihn gibt.
Doch jetzt ist sein Name in großer Gefahr durch hässliches, völkisches Vokabular. Der Adel speit Unrat mit widrigem Sinn, gepaart mit Verleumdung, so hört bitte hin!
Frau Herzogin zeigt sich in edelstem Zwirn hat Frust und Verblendung, nicht Bildung im Hirn. Sie schandmault verbissen, hetzt übelstens auf und haut auf die Ärmlichsten kaltherzig drauf.
Da hat selbst der Friedlichste keine Geduld, befragt sich „Zum Himmel, wer hat daran Schuld?“ Der Storch wird jetzt umgetauft, das ist doch klar: Ab heute und zukünftig Adebar!