Der JungspundSehe ihn am Fenster stehn,ungehübscht, gelassen.Frage mich, was kann er sehn?Eng sind Römergassen.Wer vermutet bei dem Spund jenen eitlen Dichter? Hier, in früher Morgenstund,wirkt er etwas schlichter:Beutelhosen, Schlabberhemd,Puschen an den Füßen,Haare wild und ungekämmtlässt jung Goethe grüßen.Schreibt er eine Elegievoller Sturm und Drängen?Reich an schöner Harmonie,spannend, ohne Längen?Wünscht er sich ein Stelldichein? Leer ist seine Kammer.Träumt er von der Frau von Stein?Sie ist weit, welch Jammer.Ach, es zeigt der Dichterzarnur den hübschen Rücken;aber der kann mich fürwahrgrenzenlos entzücken .....© 31.03.2014