Als ich aus der S-Bahn stieg, begann es zu regnen. Es fielen Tropfen, groß wie Tischtennisbälle und sofort hatten sich große Pfützen gebildet. Ich öffnete meinen Regenschirm und machte mich auf den Heimweg. Plötzlich hörte ich hinter mir rasche Schritte, plitsch-platsch, und ein aufgeregtes, atemloses „Please!“ Als ich mich umschaute, lief eine tiefschwarze junge Frau auf mich zu und bat mich in einem Kauderwelsch aus Englisch, Französisch und Deutsch, mich unter meinem Schirm begleiten zu dürfen. Sie hätte Gospel-Chorprobe in der Kirche und es sei bereits sehr spät. Selbstverständlich lud ich sie ein, halbwegs trocken ihr Ziel zu erreichen und führte sie am Ende des Wegs die Stufen hinauf bis zum Eingang des Probensaals. Wir verabschiedeten uns herzlich. Als ich bereits im Gehen war, drehte sie sich noch einmal zu mir um und sagte: „Gott mit du.“ Dieses kleine Erlebnis ist noch nicht lange her, und wenn ich jetzt an der Kirche vorbei gehe, muss ich an die aufgeregte Sängerin denken und ihr Wunsch bringt mich immer wieder zum Lächeln.