Der Segler trug westwärts gar kostbare Lasten: Die Nichte des Kaisers; in Kisten und Kasten mit Sorgfalt verpackt, ruhten Öle, Essenzen, Geschmeide, Damaste mit herrlichem Glänzen - des Mädchens aus dem Morgenland.
Der Onkel versprach sie dem Kaiser im Westen. Die Schöne, Gebildete, ohne Gebresten, erreichte mit Folgschaft das Land der Ottonen, um neben dem Kaiser im Großreich zu thronen - Prinzessin aus dem Morgenland.
Die Ehe war glücklich, es gab wieder Frieden, erfüllt wurden Wünsche im Reiche hienieden, und als der Geliebte kam jung schon zum Sterben, da musste die Frau seinen Kaiserthron erben - die Witwe aus dem Morgenland.
Sie herrschte mit Weitsicht und mildem Verstehen, war über die Grenzen sehr gerne gesehen, vergab voller Liebe die kleineren Sünden und sorgte sich stets um des Volkes Befinden - die Kaiserin vom Morgenland.
Ihr Vorbild erhellte die düsteren Zeiten, mocht Künsten und Wissenschaft Wege bereiten. Wir können noch heute die Spuren betrachten, die Schönheit ins glanzlose Abendland brachten - der Gotteserscheinung vom Morgenland.