Es lächelt die Sonne im Abendschein, im gläsernen Kelch funkelt Moselwein. Gespräche verstummen, wir schauen uns an, genießen die würzigen Düfte vom Tann, das zärtliche Säuseln am ruhenden See. Im Dämmerlicht wittert ein schüchternes Reh, am Klee mümmelt friedlich ein Hasenmann, die Nachtigall fängt grad zu singen an.
Plötzlich dräuen schwarze Wolken, Blitze peitschen durch die Nacht, panisch flüchten Reh und Hase, jeder Vogelsang verstummt. Sturm zerzaust die Tannenspitzen, dunkeldrohend tobt der See, nahe krachen erste Donner, Hagel prasselt übers Land.
Bald ziehen die Wolken, der Mond lacht mild, im Waldsee erfreut uns sein Spiegelbild. Schon tänzelt das Silberlicht friedlich ins Tal und Sterne erglänzen in endloser Zahl. Die Nachtigall trällert in Moll und in Dur, verwunschen im Nebelweiß zeigt sich die Flur. Wir rücken zusammen im Kerzenschein, im gläsernen Kelch funkelt Moselwein .....