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Registriert seit: 02.10.2020
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Zwischenmahlzeit
Ich dachte mir, du schreibst ratzfatz ein Werklein frei nach Ringelnatz. Ging also froh und fromm daran, bemerkte schnell, dass ichs nicht kann, denn Alltagsding ist nicht mein Fall, das hab ich hier wie überall. Drum dacht ich her und dachte hin, was gäbe neben Jux wohl Sinn? Und überlegte „Warum nicht? ich führe einfach hinters Licht“:
Sie glänzte nur dezent, nicht ordinär, nicht Rot, nicht tristes Braun, war elegant, und liebte ihre stolze Farbe sehr. Sie gelbte nämlich vornehm, arrogant, stand kerzengrad mit exquisitem Schwung. Drum sah sie auf die Runden stets herab, das gab ihr im Vergleich Befriedigung; Gespräche hielt sie darum äußerst knapp.
Ein Knabe kam, brach ihr Genick, zerriss ihr Gelbes mit Geschick und ignorierte den Protest, biss lüstern zu, ließ keinen Rest, genoss sein weiches, süßes Mahl. Das Gelbe war ihm schnurzegal, entsorgte rücksichtslos das Teil und eilte fort in Windeseil. Kurz drauf nahm er den Weg zurück und flugs verließ ihn trautes Glück:
Ich sah es kommen, warnte barsch - da lag er jammernd auf dem Arsch.